Geförderte Projekte im BIKO-Programm

Es werden nachfolgend die aktuell im BIKO-Programm geförderten Projekte dargestellt. Zuvor im BIKO-Programm geförderte Projekte finden Sie auf der Gesamtübersicht aller durch die Stiftung geförderten Projekte im Hauptmenü unter Geförderte Projekte.

JahrInstitutionTitelLandFinanzenHomepage
2024a Gente e.V., BerlinWertschätzung des indigenen Kulturerbes und die Auseinandersetzung mit kolonialen Paradigmen: für eine vielfältige Gesellschaft und eine nachhaltige ZukunftBRD
Projektsumme: 5002,36 €
Fördersumme: 5010,00 €
https://agenteev.org/

Wertschätzung des indigenen Kulturerbes und die Auseinandersetzung mit kolonialen Paradigmen: für eine vielfältige Gesellschaft und eine nachhaltige Zukunft

Das Projekt wurde an der Grundschule Neues Tor und der Kurt-Schwitters-Schule in Berlin durchgeführt. Im Rahmen des Projektes fanden drei Workshops statt, darunter ein Besuch in der Bibliothek der Spore Initiative mit den fünften Klassen der Grundschule Neues Tor und zwei Workshops mit den bilingualen zehnten Klassen der Kurt-Schwitters-Schule. Ziel des Projektes war es, den Schülerinnen Wissen über die Anerkennung von Praktiken und Wissen indigener und traditioneller Gemeinschaften - im Kontext der Kolonialgeschichte sowie aktueller sozialer und ökologischer Krisen - zu vermitteln. Der Fokus lag darauf, das Bewusstsein der Schülerinnen für die Notwendigkeit zu schärfen, die Welt aus der Perspektive verschiedener Völker zu betrachten. Gleichzeitig sollte ihr politisches und bürgerliches Engagement gefördert werden, insbesondere bei der Verteidigung von Menschen und Territorien, die ständig mit Vorurteilen, Diskriminierung und sozialer Benachteiligung konfrontiert sind. Die Themen der Workshops waren: - Geschichte der Kolonialisierung weltweit - Menschenrechte und Repräsentation - Territorialität und Umwelt - Identität und Kultur aus der Sicht indigener und traditioneller Gemeinschaften Die Aktivitäten vermittelten historische Informationen über die Entstehung von Gesellschaften durch Kolonialisierung als Herrschaftssystem, in dem physische, ökonomische und symbolische Gewalt zur Festigung von Machtstrukturen eingesetzt wurde. Gemeinsam wurde überlegt, welche Alternativen zu den westlichen Ausbeutungsmodellen entwickelt und umgesetzt werden können. Darüber hinaus wurde Wissen über traditionelle Praktiken zum Schutz der Umwelt vermittelt. Die Aneignung von Land zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen hatte im Laufe der Geschichte tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensweise indigener Völker und Gemeinschaften. Ihre Territorien wurden besetzt und ihre Lebensweise, die auf dem Gleichgewicht mit der Natur beruht, zerstört. Indem die Geschichte in Verbindung mit den nachhaltigen Praktiken dieser Völker dargestellt wurde, sollten die Schüler*innen für den kulturellen und sozialen Reichtum dieser Gemeinschaften sensibilisiert werden. Gleichzeitig sollten sie dazu angeregt werden, über Strategien zum Schutz dieser Gemeinschaften nachzudenken. Alle Workshops waren so konzipiert, dass sie sowohl zentrale Konzepte und Debatten über koloniale Paradigmen behandelten als auch praktische Aktivitäten beinhalteten. Ein horizontaler Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden wurde gefördert.

https://agenteev.org/wertschatzung-des-kulturerbes-von-indigenen-und-traditionellen-gemeinschaften/

2024Initiative Perspektivwechsel e. V., BerlinAuf den Spuren des Widerstands gegen RassismusBRD
Projektsumme: 165500,00 €
Fördersumme: 15000,00 €
www.initiative-perspektivwechsel.org

Auf den Spuren des Widerstands gegen Rassismus

Auf den Spuren des Widerstands gegen Rassismus" ist ein Bildungsprojekt, das für Anti-Schwarzen Rassismus als Vermächtnis deutscher Kolonialgeschichte sensibilisiert und junge Menschen ermutigt sich antirassistisch zu positionieren. Über die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Strategien des Antikolonialen Widerstands werden Diskussionen zu Privilegien, Machtverhältnissen und demokratischer Teilhabe angestoßen. Dafür arbeiten wir u.a mit unserm Bildungscomic Comic „Widerstand“. Er stellt drei antikoloniale Widerstandsbewegungen aus Kamerun vor und wird als Bildungsmaterial genutzt und verbreitet. Zum Einsatz kommt er in unseren Workshops für SchülerInnen ab der 9. Klasse und in unseren Fortbildungen mit Lehrkräften und Lehramtsstudierende aus Berlin. Außerdem bildet er die Grundlage für unser digitales Lernangebot für Lehrkräfte und SchülerInnen: https://www.initiative-perspektivwechsel.org/zwischen-petition-undrebellion/.

2024Afrika Medien Zentrum e. V., BerlinKoloniale SpurenBRD
Projektsumme: 64524,00 €
Fördersumme: 15000,00 €
www.amz-berlin.de

Koloniale Spuren

Das Afrika Medien Zentrum e.V. führt in seinem Projekt „Koloniale Spuren“ Projekttage und Workshops zur kritischen Auseinandersetzung mit den Themen Kolonialismus und Postkolonialismus an Berliner Schulen durch. Schülerinnen und Lehrkräfte der Jahrgangsstufen fünf bis zwölf erarbeiten unter Anleitung von Referentinnen in den verschiedenen Workshops welche Auswirkungen die koloniale Vergangenheit auf die Gegenwart und Zukunft hat. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt in der Sensibilisierung für koloniale Kontinuitäten in der Gesellschaft. In der Projektlaufzeit 2024 konnten wir insgesamt zwölf Veranstaltungen mit sechs verschiedenen Schulen durchführen, darunter Workshops und Stadtspaziergänge mit Schulklassen und Fortbildungen für Lehrkräfte. Dabei sind wir wiederholt auf großes Interesse und Engagement gestoßen.

Workshop: Was ist Kolonialismus? In diesem Workshop geht es um den geschichtlichen Hintergrund des Kolonialismus. Was wissen die Schülerinnen bereits? Warum ist Kolonialismus noch heute wichtig? Und gibt es Kolonialismus heute immer noch? All das sind Fragen, denen wir in dem Workshop nachgehen. Ziel ist es, den Schülerinnen einen Überblick zu vermitteln und einen Perspektivwechsel im Blick auf die Geschichte zu erreichen.

Workshop: Rassismus und Sprache Im Rahmen des Workshops „Rassismus und Sprache“ haben wir mit Schüler*innen erarbeitet, wie sich Rassismus in unserer Sprache, oft auch unbemerkt, widerspiegelt und wie mit den kolonialen Spuren in der Sprache im Alltag umgegangen werden kann.

Workshop: Eurozentrismus und Stereotype Beim Workshop „Eurozentrismus und Stereotype“ drehte sich alles um den Perspektivwechsel. Warum sieht unsere Weltkarte so aus, wie sie aussieht? Warum reden wir, wenn wir über Afrika reden, von „Stämmen“, aber wenn wir über Deutschland reden nicht? Weshalb gibt es Stereotype und wie geht man mit diesen um? Die historischen Wurzeln und die heutige Wirkung eines eurozentrischen Weltbildes werden mit den Schüler*innen erarbeitet.

Workshop: Was ist Kolonialismus mit dem Klimawandel zu tun? In diesem Workshop werden den Teilnehmenden die kolonialen Ursprünge des Klimawandels erläutert und geschaut, inwieweit insbesondere Menschen im sog. Globalen Süden unter den Folgen und Schäden des Klimawandels leiden, während es eigentlich der Globale Norden ist, der maßgeblich dafür verantwortlich ist. Diese Asymmetrie ist es, für die die Teilnehmenden ein Verständnis entwickeln sollen, um Klimaaspekte mit Sozialem, Politischem und Kulturellem zusammenzudenken.

Kritische Stadtführungen In unseren Stadtführungen begeben wir uns mit Schülerinnen auf die Suche nach Spuren der Kolonialgeschichte im Afrikanischen Viertel und in Schöneberg. Dabei lernen die Schülerinnen nicht nur die deutsche Kolonialgeschichte und welche historischen Akteure der Kolonialzeit unser heutiges Stadtbild prägen, sondern auch wie die deutsche Kolonialgeschichte heute in Berlin aufgearbeitet wird.

Auf unserer Webseite informieren wir kontinuierlich über unsere Angebote und Änderungen.

Wir hoffen, das Projekt 2025 fortführen und weiterentwickeln zu können. Bei Nachfragen oder Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich gern an mif[at]amz-berlin.de

2024Stiftung Nord-Süd-Brücken, BerlinBIKO-BegleitmaßnahmenBRD
Projektsumme: 5804,08 €
Fördersumme: 5804,08 €

BIKO-Begleitmaßnahmen

Für die Umsetzung des Förderprogramms „Bildungsarbeit zu Kolonialismus und Verantwortung in Berliner Schulen“ (BIKO) in 2023 wird die Stiftung Mittel bei der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) für die Durchführung Begleitmaßnahmen beantragen. Angedacht sind hier Maßnahmen, um die Sichtbarkeit des Programms in der Berliner Zivilgesellschaft zu verbessern. Zudem sollen über weitere Maßnahmen die Vernetzung und der Austausch von Berliner Vereinen und Schulen befördert und damit die Auseinandersetzung zum Thema Kolonialismus/koloniale Kontinuitäten an Schulen angeregt werden. Des Weiteren sind Qualifizierungsmaßnahmen der Berliner Vereine geplant.

2024Togo Goes On e. V., BerlinWas weißt du über Afrika?BRD
Projektsumme: 1120,00 €
Fördersumme: 2830,00 €
www.togogoeson.org

Was weißt du über Afrika?

Die deutsche Kolonialgeschichte erstreckt sich über den Zeitraum von 1874 bis 1945 (bpb, Paulette Reed-Anderson 2004). In diesem Projekt liegt der Schwerpunkt auf den afrikanischen Gebieten, insbesondere auf Togo. Togo galt während der deutschen Kolonialzeit neben dem asiatischen Deutsch-Samoa und Kiautschou als sogenannte „Musterkolonie“. Es ist daher von großer Bedeutung, dass die Kolonialgeschichte Deutschlands in Bezug auf Togo, die nach dem Ersten Weltkrieg mit der erzwungenen Entkolonialisierung unterbrochen wurde, sowohl in der breiten deutschen Bevölkerung als auch speziell bei Schülerinnen und ihren Lehrkräften besser bekannt wird. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Schülerinnen in Berlin für die Überreste des deutschen kolonialen Kulturerbes in Afrika zu sensibilisieren. Dies soll durch zwei wesentliche Maßnahmen erreicht werden:

  1. Ein Stadtrundgang im Afrikanischen Viertel in Berlin-Wedding sowie ein Besuch der Gedenkstätte der Kongokonferenz in der Wilhelmstraße 92 (Alte Reichskanzlei).

  2. Ein Workshop-Tag, der sich mit der deutschen Kolonialzeit in der Musterkolonie Togo beschäftigt, gefolgt von einer Diskussion und einer künstlerischen Performance, die die Geschichte Togos während der Kolonialzeit thematisiert.

  • Links Webseite: Was weißt du über Afrika ? | Togo Goes On e.V.: https://togogoeson.org/was-weist-du-uber-afrika/

  • Link Podcast YouTube: https://youtu.be/sphGExzUHRc

2024Korea-Verband e. V., BerlinAsien-Pazifik Raum schaffenBRD
Projektsumme: 6534,57 €
Fördersumme: 5810,00 €

Asien-Pazifik Raum schaffen

Das Projekt „Asien-Pazifik Raum schaffen“ des Korea Verbands zielte darauf ab, Leerstellen im Berliner Schulcurriculum zur Kolonial- und Migrationsgeschichte des Asien-Pazifik-Raums zu füllen. Es sensibilisierte Schülerinnen der 12. Klasse der Fritz-Karsen-Schule in Berlin-Neukölln für die historische Verantwortung Deutschlands und für anti-asiatischen Rassismus. Ursprünglich waren drei Sitzungen mit den Schülerinnenarbeitsgruppen geplant, um das Thema „Kolonialismus und seine Folgen im Asien-Pazifik-Raum“ zu behandeln. Aufgrund personeller und schulorganisatorischer Herausforderungen wurde das Konzept angepasst. Die Workshops fanden schließlich im Schulalltag statt, um eine breitere Schüler*innenschaft zu erreichen.

Der Projektverlauf begann mit Vorgesprächen mit Lehrkräften, um die heterogene Zusammensetzung der Schülerinnen und deren Vorwissen zum Thema Kolonialismus kennenzulernen. Die beiden Kurzfilme „Dschungel und Gärten“ und „Radiergummi und Bleistift“ der Gruppe AKS dienten als zugänglichen Einstieg in das Thema Kolonialismus, insbesondere über Koreas Kolonialgeschichte. Anschließend fand ein ganztägiger Workshop im Museum der Trostfrauen statt, bei dem sich die Schülerinnen am Beispiel der „Trostfrauen“ mit Kolonialismus, sexualisierter Gewalt und Widerstandsnarrativen auseinandersetzten. Historische Kontinuitäten, wie Militärbordelle im Zweiten Weltkrieg oder sexualisierte Gewalt während des Kriegs in Vietnam, wurden diskutiert. Die Schüler*innen stellten eigenständig Bezüge zu Themen wie Sexismus, Patriarchat und deutschen Kolonialverbrechen, wie dem Genozid an den Herero und Nama, her.

Im zweiten Teil des Workshops recherchierten die Schüler*innen in Gruppen zur Kolonialgeschichte eines der im Museum der Trostfrauen ausgestellten asiatischen Länder. Sie sollten ihre Ergebnisse kreativ aufbereiten, um sie im Museum zu präsentieren. Erste Zwischenergebnisse wurden am Ende des Workshops vorgestellt. Nach konstruktivem Feedback wurden die Projekte überarbeitet und im Januar 2025 finalisiert.

Ergebnisse: Malaysia: Erstellung eines 17-minütigen Podcasts als fiktives Interview mit drei „Expertinnen“. Der Podcast wird über einen QR-Code im Museum zugänglich sein.

Vietnam: Interaktive Canva-Präsentation mit einem Video, einer Präsentation zum Selbstklicken und einem Comic-Teaser über widerständische Bäuer*innen.

Philippinen: Entwicklung eines Comics zur Kolonialgeschichte der Philippinen.

Indonesien: Gestaltung zweier Schachteln zu kolonialen Handelsgütern (Pfeffer und Muskatnuss), die historische Ausbeutung und heutige Handelsbeziehungen thematisieren.

Mit den Lehrkräften aus den Fachbereichen Geschichte, Kunst und Politikwissenschaften wurde im Anschluss in einem Treffen erörtert, wie sie das Wissen in Zukunft in ihre Lehrpläne integrieren können. Weitere Planungen für ein Folgeprojekt wurden bereits angestoßen.

Fazit: Das Projekt ermöglichte eine intensive Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte des Asien-Pazifik-Raums und ihren Kontinuitäten. Die kreative Aufarbeitung förderte historisches Verständnis und kritische Reflexion über Stereotype und Rassismus. Trotz einiger Herausforderungen, wie der Recherche in deutscher Sprache oder der inhaltlichen Vertiefung, zeigten die Schüler*innen großes Engagement und produzierten vielfältige, innovative Ergebnisse. Die Präsentation im Museum der Trostfrauen trägt dazu bei, die Kolonialgeschichte des Asien-Pazifik-Raums sichtbarer zu machen und die kritische Erinnerungskultur zu stärken.

Link zur Projektwebseite: https://koreaverband.de/blog/2025/02/26/bildungsprojekt-asien-pazifik-raum-schaffen/

2024Schillerwerkstatt e. V., BerlinWiderstandsbewegungen gegen deutschen Kolonialismus in Namibia, Brasilien und GuatemalaBRD
Projektsumme: 15000,00 €
Fördersumme: 10000,00 €
https://www.schillerwerkstatt.de

Widerstandsbewegungen gegen deutschen Kolonialismus in Namibia, Brasilien und Guatemala

In dem Projekt “Widerstandsbewegungen gegen deutschen Kolonialismus in Namibia, Brasilien und Guatemala” setzten sich Schüler:innen und Lehrkräfte mit aktuellen kolonialen Kontinuitäten auseinander. Sie wurden besonders ermutigt, sich auch mit der Rolle der Widerstandsbewegungen, die seit über 500 Jahren für ihre Menschenrechte kämpfen, zu beschäftigen. Wir zeigten ihnen Möglichkeiten, sich in Berlin weiter zu informieren und eventuell zu engagieren. Berliner Schüler:innen und Lehrkräfte lernten von Expert:innen wie Nandiuasora “Nandi” Mazeingo, Vertreter des Ovaherero Volkes (Namibia) und Lorena Cabnal aus dem Netzwerk der Ahnenheilerinnen (Guatemala), die immer noch gegen koloniale Strukturen kämpfen, und setzen sich mit möglichen Formen der Solidarität und Wiedergutmachung auseinander. Für Schülerinnen wurden eine dreitägige Projektwoche zum Thema „Indigener Widerstand gegen deutschen Kolonialismus in heutigen Namibia und Guatemala“ und ein Projekttag zu Namibia durchgeführt. Für Lehrkräfte führten wir zwei kurze Veranstaltungen direkt in Berliner Schulen durch, in denen wir unser Unterrichtsmaterial vorstellen mit Schwerpunkt auf Widerstandsbewegungen gegen deutschen Kolonialismus in Namibia und Guatemala. Zur Unterstützung der Lehrkräfte zur eigenständigen Verwendung des Materials entstanden zwei kurze Erklärfilme: Der eine erklärt die Verwendung der Südblicke Website und das darauf zu findende Material: “Perspektivwechsel - Wie kann ich mit dem Material von Südblicke arbeiten?”. Der Zweite stellt die Verbindung der Themen zur Lebenswelt der Schülerinnen dar: “Südblicke - Was haben diese Themen mit mir zu tun?”.

Link zur Projektwebseite: www.suedblicke.org; https://www.youtube.com/@suedblicke

(Dargestellt werden sollten dort mindestens der Titel des Projekts, die thematischen Schwerpunkte, die Formate der Bildungsangebote, die Jahrgangsstufe(n) sowie eine Kontaktmöglichkeit, über die Interessierte weiterführende Informationen zum Projekt und den entwickelten Bildungsmaterialien beziehen können).

2024Werkstatt für kulturelle Medienarbeit WIM e. V., BerlinEntdecke Berlin: Kreative Reise durch Geschichte und KolonialisierungBRD
Projektsumme: 6521,72 €
Fördersumme: 4730,00 €
https://wim-berlin.de

Entdecke Berlin: Kreative Reise durch Geschichte und Kolonialisierung

Die Workshop-Reihe ermöglichte Kindern im Alter von 9 bis 11 Jahren, sich interaktiv mit der deutschen Kolonialgeschichte und deren Spuren in Berlin auseinanderzusetzen. Über 13 wöchentliche Treffen hinweg lernten die Kinder historische Zusammenhänge kennen, reflektierten die Bildsprache der Kolonialzeit und setzten ihre Erkenntnisse kreativ in Stop-Motion-Animationen um. Das Projekt wurde von WIM e.V. und dem Kunstprojektraum Zönoteka geleitet und fand im Nachmittagshort der Bürgermeister-Herz-Grundschule statt.

Thematische Schwerpunkte und Methoden: Der thematische Fokus lag auf der deutschen Kolonialgeschichte (1884–1918) mit besonderem Bezug auf die Berliner Afrika-Konferenz und städtische Spuren des Kolonialismus. Besonders der Stadtteil Kreuzberg, geprägt von Geschichte und kultureller Diversität, bot vielfältige Anknüpfungspunkte. Themen wie der Handel mit Kolonialwaren, architektonische Relikte sowie das visuelle und kulturelle Erbe der Kolonialzeit wurden behandelt. Anschauliche Methoden erleichterten den Zugang zu diesen komplexen Inhalten: Weltkarten halfen bei der Verortung historischer Ereignisse, digitale Tools unterstützten die Recherche, und Diskussionen regten zum kritischen Nachdenken an. Alltägliche Produkte mit kolonialem Ursprung boten den Kindern greifbare Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Einsatz von Bildern, Filmen und symbolischen Darstellungen ermöglichte eine tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik.

Kreative Annäherung: Stop-Motion-Animation: Die kreative Arbeit nahm einen zentralen Platz ein. Die Kinder entwickelten eigene Stop-Motion-Filmprojekte, gestalteten Figuren und Kulissen und setzten ihre Geschichten filmisch um. Diese Methode bot den Teilnehmenden einen spielerischen Zugang zu abstrakten Themen wie Kolonialismus.Gleichzeitig reflektierten sie kritisch die Bildsprache der Kolonialzeit, insbesondere die Darstellung des „Fremden“, und setzten sich aktiv mit den historischen Hintergründen auseinander.

Ergebnisse und Abschluss: Den Höhepunkt bildete eine öffentliche Abschlussausstellung, bei der die Kinder ihre Filme, Figuren und Kulissen präsentierten. Eltern, Lehrkräfte und Mitschüler:innen konnten die Ergebnisse bewundern und Einblicke in die Lernprozesse gewinnen. Die Ausstellung bot den Teilnehmenden über historische und gesellschaftliche Zusammenhänge anzustoßen.

Fazit und Ausblick Das Projekt hat erfolgreich dazu beigetragen, bei den Kindern ein tieferes Verständnis für die deutsche Kolonialgeschichte und ihre globalen Zusammenhänge zu schaffen. Die Kombination aus historischen, künstlerischen und kreativen Methoden förderte kritisches Denken, Empathie und kulturelles Bewusstsein. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden und die Begeisterung während der Ausstellung verdeutlichen den Bedarf, solche Themen weiter auszubauen. Langfristig bleibt es wichtig, Kolonialgeschichte nachhaltig in das Schulcurriculum zu integrieren, um historische Verantwortung und kulturelles Verständnis zu fördern.

Link zur Projektwebseite: http://wim-berlin.de/1143-2

2024glokal - globalisierung und politisches handeln lernen e. V., BerlinKoloniale Spuren in Berliner Geschichte und GegenwartBRD
Projektsumme: 25790,00 €
Fördersumme: 9720,00 €
www.glokal.org

Koloniale Spuren in Berliner Geschichte und Gegenwart

glokal e.V. und ISD-Bund e.V. haben in Kooperation mit EPIZ-Berlin e.V. ein Workshopkonzept für Schüler:innen ab der 9. Klasse entwickelt, dass auf der Bildungswebseite www.globalerinnern.org basiert. Inhalte: Der europäische Kolonialismus ist ein prägender Faktor für die Gegenwart in der globalisierten Welt. Er hinterlässt tiefe Spuren und Kontinuitäten, die bis heute spürbar sind. Viele dieser Spuren können wir in Berlin finden! In dem Schüler:innen-Workshop „Global Erinnern: Koloniale Spuren in der Berliner Geschichte und Gegenwart“ beleuchten wir die vielschichtigen Folgen der kolonialen Herrschaft: von der Zerstörung indigener Kulturen in den Amerikas über wirtschaftliche Ausbeutung bis hin zu den anhaltenden sozialen Ungleichheiten und aktuellen politischen Konflikten. Angepasst auf die multimedialen Möglichkeiten des digitalen WeltRaums vom EPIZ im Global Village (BGV) erkunden Schüler:innen selbstbestimmt die Spuren des europäischen Kolonialismus in der Berliner Geschichte, Gegenwart und im öffentlichen Raum. Die Schüler:innen gehen folgenden Fragen nach: • Was ist der europäische Kolonialismus? • Wie manifestierte sich die Gewaltgeschichte des Kolonialismus in unterschiedlichen Epochen und Weltregionen? • Welche Widerstände gab und gibt es? • Welche Herausforderungen ergeben sich aus dieser Geschichte für die heutige Welt? • Welche Lektionen können wir aus der Vergangenheit ziehen, um eine gerechtere Zukunft zu gestalten? In dem Workshop konzentrieren wir uns auf vier Epochen: 1. Kolonisierung und Widerstand in den Amerikas ab 1492 2. Kolonialismus und Widerstand im Deutschen Reich 1885-1919 3. Kolonialismus, Nationalsozialismus und Widerstand 1933-1945 4. Koloniale Kontinuitäten und Widerstand ab den 1950er Jahres Methodisch wird mit einem Quiz, Gruppenarbeiten mit Multimedia-Materialien und Statuentheater gearbeitet

2024grenzgänge Bildung im Stadt-Raum e. V., BerlinKolonialismus und Rassismus erklärt: Workshops für die Stufen 4 bis 6BRD
Projektsumme: 9399,52 €
Fördersumme: 6000,00 €
www.grenzgaenge.net

Kolonialismus und Rassismus erklärt: Workshops für die Stufen 4 bis 6

Das Projekt wurde von August bis Dezember 2024 durchgeführt und richtete sich an Berliner Grundschulen, um Schülerinnen frühzeitig ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge, soziale Gerechtigkeit und rassistische Diskriminierung zu vermitteln. Konkret wurde der Schulworkshop „Deutscher Kolonialismus und Widerstand in Kamerun“ für Schü-lerinnen der Klassenstufen 4 bis 6 konzipiert und an Berliner Grundschulen durchgeführt. Dabei sollten die Schülerinnen für die komplexen Zusammenhänge zwischen der (deutschen) Kolonialge-schichte und heutigen globalen Ungleichheiten sowie Diskriminierungen sensibilisiert werden. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Sichtbarmachung der Geschichte des deutschen Kolonialis-mus in Kamerun. Geschichten des Widerstands und des Kampfes um Gerechtigkeit wurden thema-tisiert.
Das Konzept des Globalen Lernens bildet die pädagogische Grundlage des Projekts. Es bietet eine Vielfalt an Methoden, die eine kritische Reflexion ermöglichen und den Zugang zu globalen Themen über Lebensmittel wie die Kakaobohne erleichtern. Zum Teil waren die Workshops für die Schüler
innen der erste Anstoß, über die deutsche Kolonialgeschichte und ihre Folgen nachzuden-ken. Durch das Einbringen von Widerstandserfahrungen konnten auch Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Link zur Projektwebseite: https://grenzgaenge.net/angebote/workshops/

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